Esports bei Olympia: Trifft Gaming bald auf Olympische Ringe?

Esports bei Olympia? Diese Frage steht schon seit längerer Zeit im Raum, nachdem IOC-Präsident Thomas Bach die Möglichkeit von Olympischen Spielen für Esports ins Auge gefasst hatte. Doch was spricht dafür, was dagegen und werden Schweizer Gamer bald zu Olympioniken?

Esports Olympia

Wenn Tradition auf Moderne stösst: Eine potenzielle Allianz von Esports und den Olympischen Spielen scheint in der Luft zu liegen.

Inmitten der globalen Veranstaltung hat der Einzug von Esports, eine fesselnde Dynamik in die Diskussion um die Beteiligung an den Olympischen Spielen gebracht. Doch wie realistisch ist es, dass Gaming bald auf die Olympischen Ringe trifft?

Wir finden: Mit über drei Milliarden Gamern weltweit und einem wachsenden Interesse an Esports unter jungen Menschen in der Schweiz und darüber hinaus könnte dies eine wegweisende Verbindung zwischen der digitalen Welt und der Olympischen Bewegung sein.

IOC-Präsident Bach prüft Esports Olympiade

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) strebt an, die jüngeren Generationen auch in der digitalen Welt durch die Einführung von Olympischen Spielen für Esports zu begeistern. IOC-Präsident Thomas Bach gab bei der Eröffnungsfeier der 141. Generalversammlung in Mumbai bekannt, dass er die zuständige Kommission des IOC deshalb angewiesen habe, die Möglichkeit einer solchen Veranstaltung zu prüfen.

«Dieser Schritt ist notwendig, um erfolgreich im Wettbewerb der Zielgruppen von Gamern und E-Sportlern zu sein», betonte der 69-jährige Präsident Bach.

Weltweit sind etwa drei Milliarden Menschen in der Gaming-Szene aktiv, wovon laut Thomas Bach mehr als 500 Millionen Menschen besonderes Interesse an Esports haben. Der IOC-Chef machte dabei vor allem deutlich, dass die Mehrheit dieser Zielgruppe im Durchschnitt jünger als 34 Jahre sei. Eine spannende Zielgruppe für die Olympischen Spiele also.

Bereits im Jahr 2018 wurde in Lausanne zudem ein Esports-Forum organisiert. Im Jahr 2021 folgte dann die «Olympic Virtual Series» in Tokio und in 2023 wurde zuletzt das Event «Olympic Esport Week» in Singapur veranstaltet.

Esports-Forum in Lausanne

Das Esports-Forum, welches bereits im Jahr 2018 vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und der Vereinigung der internationalen Sportverbände (GAISF) veranstaltet wurde, sollte ein erster Versuch sein, die Möglichkeiten einer gemeinsamen Zusammenarbeit von Esports, Videospiel-Herstellern und Gamingindustrie sowie der Olympischen Bewegung zu prüfen.

Für das Esports-Forum waren aus dem Esports-Bereich Gamer, Teams sowie Sponsoren und Organisatoren eingeladen. Aber auch Vertreter des IOC, internationaler Sportverbände sowie Athleten und nationale Organisationskomitees sollten der Veranstaltung für einen sportlichen Austausch beiwohnen.

Der Präsident der internationalen Sportverbände (GAISF) Patrick Baumann, gleichzeitig Generalsekretär des Basketball-Weltverbandes FIBA und IOC-Mitglied, sagte damals:

«Der Sport steht nie still und das phänomenale Wachstum des Esports ist Teil dieser Entwicklung. Das Forum bietet uns die Chance, Esports besser zu verstehen. Dadurch können wir sehen, welche Form der Zusammenarbeit es in den kommenden Jahren geben kann, von der der gesamte Sport profitiert.»

Olympic Virtual Series in Tokio

Die Olympic Virtual Series (OVS) 2021 war eine innovative Initiative des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die den Olympischen Geist mit der Welt der virtuellen Sportarten verbinden sollte.

Die OVS fand vom 13. bis 23. Mai 2021 in Tokio (Japan) statt und bot Athleten und Gaming-Enthusiasten die Möglichkeit, in verschiedenen virtuellen Sportdisziplinen anzutreten. Die Veranstaltung wurde dabei in Zusammenarbeit mit verschiedenen internationalen Sportverbänden und Videospiel-Herstellern organisiert.

Folgende fünf Disziplinen waren bei der Olympic Virtual Series 2021 vertreten:

  • Radsport
  • Segeln
  • Rudern
  • Baseball
  • Motorsport

Die Idee war es, in einer virtuellen Umgebung die Brücke zwischen der traditionellen Sportwelt und der wachsenden Welt des E-Sports zu schlagen.

Athleten, die normalerweise in traditionellen olympischen Sportarten antreten, nahmen an den Wettkämpfen teil, und die Gewinner wurden mit virtuellen Medaillen ausgezeichnet. Die Olympic Virtual Series wurde als ein Weg angesehen, die Olympischen Werte und die Teilnahme am Sport zu fördern, um neue Zielgruppen zu erreichen.

Es war somit ein wegweisendes Experiment, das die Anpassungsfähigkeit des IOC angesichts sich ändernder Trends im Sport und der Technologie unterstrich. Diese Veranstaltung betonte die zunehmende Akzeptanz virtueller Sportarten und ihre Integration in die weltweite Sportlandschaft.

Olympic Esport Week in Singapur

Die Olympic Esport Week 2023 war das erste Event seiner Art und fand in Singapur statt, wo es von etwa 20.000 Zuschauern live vor Ort und weltweit im Livestream verfolgt wurde. Mit diesem Event wollte der IOC dem Esports-Bereich einen virtuellen Aufschwung verleihen und gleichzeitig diesen unterstützen.

Über 130 Teilnehmer bestehend aus Profis sowie Amateuren traten gegeneinander bei den finalen Wettkämpfen der Olympic Esport Week 2023 an, welche von verschiedenen internationalen Sportverbänden und Spieleherstellern organisiert wurden.

Dabei traten alle Spieler unter einer neutralen Flagge an, wodurch es auch russischen Teilnehmern möglich war, an dem sportlichen Event teilzunehmen, was sonst häufig nicht der Fall ist.

Die Startplätze für die Finalspiele waren bereits zuvor zwischen 500.000 Qualifikanten ausgetragen worden, jedoch waren nicht alle mit der Umsetzung des Eventkonzepts einverstanden.

Die folgenden zehn Disziplinen waren bei den Olympic Esports Week vertreten:

  • Chess.com (Schach)
  • Gran Turismo (Motorsport)
  • Just Dance (Tanzen)
  • Tennis Clash (Tennis)
  • Tic Tac Bow (Bogenschiessen)
  • Virtual Regatta (Segeln)
  • Virtual Taekwondo (Taekwondo)
  • WBSC eBaseBall Power Pros (Baseball)
  • Zwift (Radfahren)
  • Fortnite (Schiessen)

Gemischte Reaktionen der Gaming-Szene

Die Gaming-Szene hatte einige Kritik an dem Konzept des IOC geäussert, da der Weg des Esports zu Olympia zwar mit den bereits genannten Veranstaltungen in die richtige Richtung gehen würde, jedoch sei die Spielauswahl der virtuellen Wettbewerbe nicht die, welche sich die Gamer gewünscht hätten.

Während die zehn Disziplinen der Olympic Esports Week sich allesamt den Sportsimulationen zuordnen liessen, wurden andere Genres und die eigentlich beliebtesten Spiele wie Dota 2, Fortnite (lediglich für das Schiessen) oder Counter Strike: Global Offensive erst gar nicht in Singapur berücksichtigt.

In regelmässigen Abständen werden bei diesen Spielen lukrative Turnierserien ausgetragen, wodurch die erfolgreichsten Spieler bereits zu Millionären durch Preisgelder avanciert sind. Viele von ihnen geniessen bereits den Status von Stars auf Live-Streaming-Plattformen wie Twitch und Kick sowie auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok.

Bisher hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) die beliebten Spiele, abgesehen von einer modifizierten Version von Fortnite für einen Sportschiessen-Wettbewerb, in seinen bisherigen Bemühungen im Bereich Esports noch nicht berücksichtigt.

Die möglichen Spiele, Wettbewerbsformen und deren Umfang wurden vom IOC-Präsident Thomas Bach jedoch nicht weiter definiert, ausser dass sogenannte «Killerspiele» bei einer Esports Olympia ausgeschlossen seien.

Keine «Killerspiele» bei Esports Olympia

Seit den Asian Games 2022 und dem gestiegenen Interesse an Esports gibt es beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) trotzdem Bedenken, ob Videospiele überhaupt ins Olympia-Programm aufgenommen werden sollten.

Zwar bemüht sich das IOC bereits seit Jahren, das Angebot an Sportarten auch für die kommenden Generationen attraktiv zu machen, weshalb es schon Sportarten wie Surfen, Skateboarding oder Breakdance ins Programm geschafft haben, jedoch hat das Komitee bei Esports einige Bedenken, da die Spiele nur sitzend und vor dem Bildschirm bestritten werden.

Des Weiteren sind die beliebtesten Spiele und deren waffen- und gewaltverherrlichenden Inhalte sowie der Einfluss durch die Spieleindustrie dem IOC weiterhin ein Dorn im Auge. IOC-Präsident Bach sagte dazu: «Wir können uns nicht mit Spielen identifizieren, die gegen unsere Werte gehen. Olympische Werte und Killerspiele – da ist eine rote Linie.»

Esports wird auch ohne Olympia wachsen

Inmitten der wachsenden Entwicklung des Esports und dem Bestreben des Internationalen Olympischen Komitees, junge Generationen zu begeistern, wirft die Möglichkeit von Olympischen Spielen für Esports spannende Fragen auf.

Die erfolgreichen Veranstaltungen wie das Esports-Forum, die Olympic Virtual Series und die Olympic Esport Week markieren entscheidende Schritte in Richtung einer innovativen Verbindung von traditionellen Sportarten und digitalen Wettbewerben.

Doch während die Debatte um die Spielauswahl und die Bedenken bezüglich gewaltverherrlichender Inhalte weiterhin präsent sind, bleibt die Zukunft von Esports bei Olympia eine offene Frage.

Das IOC steht somit vor der Herausforderung, den Spagat zwischen Innovation und der Bewahrung olympischer Werte zu meistern. Die Antwort könnte nicht nur den Weg für eine neue Ära des Sports bahnen, sondern auch die Grenzen zwischen traditionellen und virtuellen Sportarten neu definieren. So oder so ist jedoch klar: Esports wird auch ohne Olympia seinen Weg gehen.

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